Eine große Liebe

Sie war seine Muse, sein zweites Ich, sein Lieblingsmodell – Elisabeth Macke, Tochter der angesehenen Bonner Fabrikantenfamilie Gerhardt. 200-mal malte August Macke seine Freundin und spätere Ehefrau. Mit 16 lernte er die damals 15-jährige Elisabeth auf dem Schulweg kennen. Ein ganzes Jahr beobachteten die beiden sich wortlos aus der Ferne, denn die gesellschaftliche Etikette sah vor, dass ein junger Mann nicht einfach so eine junge Frau ansprechen durfte. Nachdem Walter Gerhardt, Elisabeths Bruder, die beiden Verliebten miteinander bekannt gemacht hatte, wurden sie schnell ein Paar. Stundenlang spazierten sie durch die Wälder, schwänzten die Schule, um sich heimlich zu treffen, lagen im Gras und träumten sich in eine gemeinsame Zukunft – August ein Künstler, Elisabeth immer an seiner Seite.

Nach einer vorehelichen Schwangerschaft willigte die Familie Gerhardt in eine Hochzeit ein und so begann ganz standesgemäß das gemeinsame Leben am Tegernsee, in Bonn und in der Schweiz. Der Traum beider wurde wahr: zwei Kinder, gemeinsame Reisen, Künstlerfreunde, ein ereignisreiches Leben. Doch dann kam der Krieg und zerstörte alles.

Noch heute zeugen Briefe, die August und Elisabeth sich schrieben, von dieser großen Liebe und Seelenverwandtschaft und dokumentieren gleichzeitig den künstlerischen Weg August Mackes. Wenn Sie etwas aus diesen Briefen hören möchten, kommen Sie am 24. November ins Sauerland-Museum. Ab 15 Uhr lesen dort die beiden Schauspieler Birte Schrein und Timo Berndt und bieten Ihnen einen Einblick in das Leben Augusts und Elisabeths.

Die Lesung beginnt um 15 Uhr. Der Eintritt beträgt 7 Euro im Vorverkauf, 9 Euro an der Tageskasse. Anmeldungen sind erforderlich unter Tel. 02931 94-4444 oder unter sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de.

Bildnachweis: August Macke // Studie zum Porträt Elisabeth Macke mit Äpfeln, 1909 // Privatbesitz