Die Saiga

Eines der Tiere, die schon die eiszeitlichen Steppen durchstreiften und heute immerhin noch in den nördlichen eurasischen Steppen zu finden sind, ist die Saiga. Das auffälligste Merkmal dieser oft auch als Saiga-Antilope bezeichneten Art ist die rüsselartig verbreitete Nase. Im Winter wird die kalte Atemluft in dem gewundenen Inneren der Nase erwärmt, im Sommer dagegen das Blut durch die feuchtkalte und gut durchblutete Nasenschleimhaut gekühlt und so der Körper vor Überhitzung geschützt. Durch diese besondere Nasenform lässt sich die Saiga auch auf vielen eiszeitlichen Höhlenmalereien und Gravuren deutlich erkennen.

Die Saiga ist ein perfekt an ihren Lebensraum angepasstes Steppentier. Nicht nur, dass ihre Hauptnahrungsquelle aus Gräsern besteht, auch ihren Wasserbedarf deckt sie zu großem Teil mit pflanzlicher Nahrung ab. Außerdem ist die Saiga ein Passgänger, was auf den relativ flachen Ebenen der Steppe eine schnelle und ausdauernde Flucht ermöglicht, in hügeligen oder gar bergigen Regionen aber ein Hindernis darstellt, da sie dadurch weder besonders gut springen noch klettern kann. Männliche Saigas erreichen eine Schulterhöhe von 70 cm, bei einem Gewicht von 50 kg. Weibliche Exemplare sind etwas kleiner und leichter. Die männlichen Saigas tragen zudem leicht gebogene, spitz zulaufende Hörner, die halbtransparent wirken und nur an den Enden schwarz gefärbt sind. Mit diesen Hörnern verteidigen die Böcke sehr aggressiv ihre kleinen Harems, in denen sie während der Paarungszeit mit den Weibchen zusammenleben. Bei ihren Wanderungen schließen sich diese kleinen Verbände oft zu riesigen Herden zusammen.

Ihr natürlicher Feind ist vor allem der Wolf, dem eine gesunde Saiga durch ihren ausdauernden Lauf in den meisten Fällen allerdings entkommen kann. Nicht entkommen können die Saigas dem Menschen, vor allem Wilderern, die es auf die in der chinesischen Medizin begehrten Hörner abgesehen haben, die nur von männlichen Saigas getragen werden. Dadurch wurden die heutigen Bestände der Saigas stark dezimiert.

Foto: Kaleidoskop Design

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