Nachts im Museum
Was passiert eigentlich, wenn abends im Museum die Lichter ausgehen und man ganz alleine durch die Ausstellung wandert? Eine aufregende Vorstellung mit der schon mancher Film gearbeitet hat. Aber besser als jeder Film ist doch die Realität. Für mutige Kinder mit Begleitperson öffnet das Sauerland-Museum am 26. Februar zum letzten Mal in der dunklen Jahreszeit, nachdem alle anderen Besucher das Gebäude verlassen haben, erneut seine Türen. Nur mit einer Taschenlampe bewaffnet erkunden die Kinder das Museum, im wahrsten Sinne des Wortes, in einem ganz anderen Licht.
Nach einer kurzen Kontrollrunde rund um das ehemalige „Palais auf der Stadtmauer“, werden die nun dunkel daliegenden Innenräume erforscht. Was verbirgt sich in dem ehemaligen Wehrturm, aus dem man weit über das nächtliche Arnsberg blicken kann? Und wer hat das Gebäude überhaupt gebaut? Vorbei an den Gemälden gewichtiger Leute wird der ein oder andere doch etwas unsicher, war es nur eine Täuschung im fahlen Licht oder hat das Porträt gerade geblinzelt? Auch Modelle aus dem Arnsberg längst vergangener Zeiten wirken plötzlich sehr geheimnisvoll und die Möglichkeit einen Geheimgang zu entdecken erscheint immer wahrscheinlicher. Und was ist mit den Figuren, die schon bei Tageslicht verblüffend echt wirken? Hat sich beim Umdrehen nicht doch eine davon bewegt oder war es nur ein Schatten? Das Betreten der stockfinsteren Steinzeithöhle ist dann wirklich nur was für die ganz Mutigen. Gut, dass die Taschenlampe in der Hand doch ein wenig Sicherheit gibt. Vor allem die Erwachsenen sind oft froh, dass ihnen die Kinder Geleitschutz geben und sie notfalls an der Hand durch die Räume führen. Auch wenn sie das vielleicht nicht gern zugeben.
Am Ende der Führung werden alle in die Arnsberger Nacht entlassen und wer weiß, vielleicht winkt das hauseigene Gespenst sogar zum Abschied aus dem Turm?!
Diese erlebnisreiche Führung beflügelt auf jeden Fall die Fantasie und lässt nicht nur die Kinder mit glänzenden Augen den Heimweg antreten. Auch mancher Museumsführer flüstert nach der Tour noch ein heimliches „Schöne Nacht noch!“ in die nun wieder stillen Räume.