Die Höhlenhyäne
Die Höhlenhyäne ist nicht gerade das niedlichste oder schönste Tier in unserer Ausstellung. Mit ihren längeren Vorderbeinen, ihrem kräftigen Schädel, dem dunklen Maul mit den scharfen Zähnen sieht sie geradezu furchteinflößend aus. Dabei ist sie eins der interessantesten Tiere der Eiszeit. Zahlreiche eiszeitliche Hyänenfunde sind aus Sauerländer Höhlen bekannt. Knochen von Höhlenhyänen wurden in der Balver Höhle, der Bilsteinhöhle bei Warstein, der Rösenbecker Höhle bei Brilon, in Höhlen bei Iserlohn sowie im Perick-Höhlensystem bei Hemer gefunden.
Höhlenhyänen lebten allerdings nicht ausschließlich in Höhlen, wie der Name vermuten lässt. Die Höhlen dienten den Tieren vielmehr als Unterschlupf und Aufzuchtort für ihre Jungtiere, aber auch als Fressplatz. Wie die heute lebenden Hyänenarten ernährten sich auch die Höhlenhyänen von Aas. Aus diesem Grund fand man in Höhlen, die regelmäßig von Hyänen aufgesucht wurden, nicht nur die Knochen der Höhlenhyänen, sondern auch Knochen der Eiszeittiere, die als Kadaver in die Höhlen geschleift wurden und ihnen als Nahrung dienten. Durch ihren kräftigen Schädel und das starke Gebiss war es den Höhlenhyänen möglich, auch Knochen zu zerbeißen. Wie man daraus unschwer schließen kann, zählt die eiszeitliche Höhlenhyäne zu den Raubtieren.
Die eiszeitlichen Höhlenhyänen sind verwandt mit den heute in Afrika weit verbreiteten Tüpfelhyänen. Ähnlich wie andere Tieren der Eiszeit, z. B. Riesenhirsche, waren auch die Höhlenhyänen größer als ihre heutigen Artgenossen. Vor der kältesten Phase der letzten Eiszeit am Ende des Pleistozäns starben die Höhlenhyänen allerdings aus. In unserer Ausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“ indes können Sie die Höhlenhyäne und viele weitere eindrucksvolle Tiere der Eiszeit noch bis zum 25. Juli bestaunen.