Das Herz des Museums
Es ist das Herzstück eines jeden Museums: die Schatzkammer! Hier lagern Raritäten. Gemälde mit üppig verzierten Rahmen, geschnitzte Figuren, kunstvolle Grafiken, historische Urkunden, feine Porzellane. Alles, was zum Bestand des Hauses gehört, aber gerade nicht in der Ausstellung präsentiert wird, hat seinen festen Platz im Depot.
Manch eine Figur wartet darauf, einmal das Depot zu verlassen und die neu hergerichteten Ausstellungsräume zu schmücken. Andere Plätze im Regal bleiben für lange Zeit leer, weil die dort „ansässigen“ Exponate sich einen festen Platz in der Ausstellung erobert haben oder außerhalb des Hauses auf Reise sind. Und was ist mit den Exponaten, die gar keinen Platz im Depot haben? Sie sind die Gewinner, so populär, dass sie ein neues Zuhause in der Dauerausstellung gefunden haben, und jeden Tag in die freundlichen Gesichter der vielen Besucher schauen. Sie zieren entweder – so wie bald der Schutzheilige Nepomuk – einen Sockel, lehnen auf einem Podest locker an der Wand im Kurfürstensaal oder sitzen entspannt am Feuer vor der steinzeitlichen Höhle.
Für Besucher wäre das Herzstück des Museums sicherlich höchst interessant. Einmal an den Rollregalen entlanggehen und alle Exponate ohne jede Inszenierung sehen, dicht an dicht. Das hat einen Reiz. Zugang zum Depot haben jedoch nur das Ausstellungsteam und der Depotverwalter. Er kennt jedes Exponat, weiß um sein Alter, seine Beschaffenheit, kennt den Künstler und die Herkunft. Er weiß, wie das Exponat gelagert sein muss, wie es vor Zerstörungen durch Staub, Licht und Luftfeuchte geschützt werden muss. Er pflegt das Exponat, so lang bis es seinen großen Auftritt in einer Ausstellung hat.