Eine feierliche Eröffnung und ein emotionaler Konzertabend

Warum Wehrmachtjustiz? Warum soll man sich ausgerechnet mit den Militärgerichten des NS-Regimes auseinandersetzen? Ein „Orchideenthema“, wie der stellvertretende Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Dr. Ulrich Baumann sagt. Und er gibt eine Antwort: Weil die Wehrmachtjustiz ein Beispiel von vielen dafür ist, wie konsequent und autoritär der NS-Staat ein bereits bestehendes System als Terrorinstrument eingesetzt hat. Gerade für Schulen ist es wichtig, anhand eines einzelnen Beispiels die Gräueltaten des Regimes zu entlarven, um diese dann in das große Unterrichtsthema Nationalsozialismus einzubetten.

In einer feierlichen Stunde eröffnete Dr. Baumann gemeinsam mit dem Leiter des Sauerland-Museums Dr. Oliver Schmidt die neue Sonderausstellung. Am Abend ging es direkt weiter mit einem besonderen Konzerterlebnis. Der Opernsänger Johannes Wedeking (Bass) und der Pianist Prof. Hedayet Djeddikar widmeten sich der durch die NS-Zeit verdrängten Musik jüdischer Kulturschaffender. Eindrucksvoll und emotional setzten die beiden Künstler der Grausamkeit des Rassismus die Schönheit und Lebendigkeit der ehemals verfemten Musik entgegen.

Weiter geht es am 6. Mai. zum 80. Jahrestag der Kapitulation Deutschlands referiert Prof. Dr. Malte Thießen über das Ende des Zweiten Weltkriegs speziell in Westfalen und im Sauerland. Prof. Dr. Malte Thießen ist Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Kommen wir noch einmal zurück zur Wanderausstellung „Was damals Recht war …“ des Zentrums Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die Westfälische Rundschau schreibt am 8. April 2025: „Ob Museums-Muffel oder nicht – diese Ausstellung ist ein „Muss“. Wir schließen uns dieser Einschätzung an. Vielleicht ist die Wehrmachtjustiz ein „Orchideenthema“. Aber wichtig! Schauen Sie sich die Darstellung bitte unbedingt an.

Beitragsbild: Prof. Hedayet Djeddikar (links) und Johannes Wedeking

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