Ein Museumsjahr für Schulen

In diesem Jahr sprechen wir mit unseren Ausstellungen vermehrt Schulen an. Wir widmen uns Themen wie der kritischen Hinterfragung der Wehrmachtjustiz und ab Oktober in einer großen Sonderausstellung dem demokratischen Leben im Sauerland.

Los geht es am 4. April: „Was damals Recht war …“ beschäftigt sich mit den Verbrechen der Wehrmachtjustiz. Die deutsche Justiz in der NS-Zeit glich einem Terrorsystem. In Deutschland und in ganz Europa wurden mehr als 30.000 Soldaten zum Tode verurteilt und 20.000 hingerichtet. Unrecht und Willkür kennzeichneten den Alltag der Justiz, der Männer ebenso wie Frauen, Soldaten wie Zivilisten zum Opfer fielen. Einzelne Fälle und Verfahren zeigen die Härte, mit der die Wehrmacht und SS praktizierte. In dieser Wanderausstellung, einer Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, erarbeiten die Schüler gemeinsam mit einem Museumsguide das System und den Charakter der Wehrmachtjustiz und hinterfragen anhand einzelner Fälle kritisch die Täter- und Opferzuordnung.

Ab Oktober starten wir unsere große Eigenproduktion: „Mit Herz, Hand und Verstand – Demokratisches Leben im Sauerland“. Die Ausstellung zeigt, wie sich die demokratische Gesellschaft im Sauerland seit dem Ersten Weltkrieg entwickelte. Von einer Republik mit nur wenigen Demokraten in einer kulturell weitgehend religiös dominierten Gesellschaft erzählt die Ausstellung die demokratische Entwicklung im Sauerland durch die Verbrechen der Nationalsozialisten hindurch in das bundesrepublikanische Nordrhein-Westfalen. Themen für Schulen werden unter anderem die Ausdifferenzierung der Medienlandschaft mit Social Media und die Demokratie bedrohende Cyberattacken sein. Viele spannende Geschichten gilt es zu entdecken und im demokratischen Forum der Ausstellung zu erarbeiten. Wir werden Vermittlungsangebote für alle Altersgruppen ausarbeiten – von der Grundschule bis zum Leistungskurs.

Damit auch die Familien auf ihre Kosten kommen, zeigen wir im Sommer „Bilder im Dunklen“, eine Wanderausstellung des Neanderthal Museums in Mettmann. Außergewöhnlichen Motive der Wandmalereien in Steinzeithöhlen, ihre Komposition und Farbigkeit eröffnen eine ganz andere Perspektive auf den frühen Menschen. Gerade die Kunst der tief unter der Erde gelegenen Höhlen übt eine einzigartige Faszination auf den Betrachter aus. Diese unterirdischen Bilderwelten zu entdecken, verspricht ein besonderes Erlebnis für Familien und Grundschulen.

Beitragsbild: Marco Verch

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