Horrido

Die Schützenfestsaison im Sauerland hat begonnen. Da die Festwiesen und Schützenhallen Orte sind, an denen auch Biertraditionen gepflegt werden, haben wir uns entschlossen, den aktuellen Schützenvogel der Arnsberger Bürgerschützen für zwei Wochen in unserer Bierausstellung zu präsentieren. Er ist absolut sehenswert. Ein Schmuckstück, an dem viele Gewerke über Wochen ehrenamtlich beteiligt waren. Hier wurde geschnitten, geleimt, gesägt, gehobelt, geschliffen, gemalt und lackiert. Mit einer Spanne von 1,70 Meter, einer kleinen Krone auf dem Kopf und einem blau-weißen-Schützenbändchen wirkt der schmucke Aar sehr erhaben. Und das ist die Tradition: Das amtierende Königspaar darf sich verewigen und beim Hobeln selbst Hand anlegen. Nachdem der Vogel Lack bekommen hat, tauft das Königspaar den Adler mit einem kräftigen Schluck Sekt. Am Schützenmontag wird der prächtige Vogel im Festzug zur Vogelwiese getragen, wo er leider – wie jedes Jahr – zum Abschuss freigegeben wird.

Selten übersteht ein Schützenvogel das große Schießen. Ein Modell, das noch heute unversehrt ist, zeigen wir ebenfalls in der Ausstellung, den Hüstener Schützenvogel aus den 1980er Jahren. Er ist reich mit Nägeln gespickt. Tatsächlich geht es bei den goldfarbenen Nägeln ums Geld. Im Rahmen einer Spendenaktion wurden die Schützen animiert für ein bis zwei Mark einen Nagel in das Eichenholz zu schlagen. Mit den Einnahmen sollte die verschuldete Schützenhalle finanziert werden. Ob’s geklappt hat, wissen wir leider nicht.

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