Volontärin zieht Fazit: Meine ersten 100 Tage!

Meine ersten 100 Tage im Museum sind so schnell vorbeigegangen, dass ich mein „Jubiläum“ um ein Haar verpasst hätte. Das wäre sehr schade gewesen, aber meine Co-Chefin, Frau Schowe, hat mich noch rechtzeitig daran erinnert. Allein diese zwei Sätze reichen schon aus, um mein Volo – wie Geschichtsstudenten es liebevoll nennen – zusammenzufassen: Ich stecke so tief in meinen Aufgaben, dass ich gefühlt schon Jahrzehnte hier arbeite. Ich gehe jeden Morgen sehr gerne zur Arbeit und wundere mich jeden Nachmittag, dass der Tag so schnell vorbei ist. Ich warte noch auf den Tag, an dem ich an einem Samstag vor meinem Rechner sitze und mich wundere, warum die anderen heute so spät kommen. Sie sehen, lieber Blog-Leser, ich bin schon voll drin.

Wenn ich etwas pragmatischer über die letzten Monate nachdenke und mein Tagebuch zu Rate ziehe, ist die Liste meiner Aufgaben und Tätigkeiten lang. Wenn ich rückblickend ein paar Highlights benennen müsste, fallen mir für den ersten Monat meine erste eigene Führung und meine Gehaltsabrechnung ein. Sie mögen schmunzeln, aber bis vor kurzen war ich noch Student. Für den Dezember fallen mir spontan die museumspädagogischen Angebote und die Workshops ein. Wir bieten Schulen die Möglichkeit, das Museum als außerschulischen Lernort wahrzunehmen, um beispielsweise das Mittelalter zu erleben oder die NS-Zeit im Sauerland greifbar zu machen.

Hier erarbeitet eine Schulklasse das Thema „Alltag unterm Hakenkreuz'“

Die letzten Tage bin ich ganz fasziniert davon, worauf man im Museum alles achten muss! Es stecken so viele Abläufe hinter der sprichwörtlichen Fassade, die zu durchdringen nicht so einfach sein wird. Um eine Metapher aus der Technik zu benutzen: Viele kleine, oft versteckte Zahnräder müssen gut ineinandergreifen, um eine große Maschinerie in Bewegung zu setzen. Diese wiederum ist auch nur ein Teil im großen Gefüge. Durch regelmäßige Wartung und das Schmiermittel „Engagement“ funktioniert das ganze System. Bis jetzt habe ich nur ein paar kleine Zahnräder entdeckt. Am Ende meines Volontariats habe ich hoffentlich alle gefunden.

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