MuK von ARCHITEKT bis ZIEL

Architekt

Planer des Projekts „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ (MuK) ist das Architekturbüro „Bez + Kock Generalplaner GmbH“ aus Stuttgart. Das Büro besteht seit dem Jahr 2001 und erhält seine Aufträge in erster Linie aus Architektenwettbewerben. Zum Büro gehören 35 Architekten. „Bez + Kock“ haben es sich zum Ziel gemacht, unver-wechselbare, funktionelle und wirtschaftliche Bauwerke zu realisieren. Für das Arnsberger Projekt ist die Architektin Meredith Atkinson zuständig.

Besucherinfo

Um Sie mitzunehmen und regelmäßig über die Baufortschritte zu informieren, bieten wir Baustellenführungen an. Wir berichten über das Projekt, zeigen die Fortschritte und beantworten Ihre Fragen. Im Spätsommer 2017 starten wir. Die Termine veröffentlichen wir auf unserem Blog und auf unserer Homepage.

Chronik

Das historische Museumsgebäude entstand im Jahr 1605 auf einem Teil der mittelalterlichen Stadtmauer (ca. 1240). Nach einem Brand wurde das Palais in der Zeit von 1733 bis 1741 wieder neu errichtet. 1959 wurde das durch den Krieg geschädigte Gebäude restauriert. Im Rahmen des Regionaleprojekts findet seit November 2016 eine große Sanierung statt. Im Frühjahr 2018 soll das Gebäude dem Museumsteam übergeben werden, damit die neue Dauerausstellung eingerichtet werden kann.

Dauerausstellung

Die Dauerausstellung wird völlig neu konzipiert. Es erwartet Sie eine moderne multimediale Gestaltung. Hörstationen, interaktive Bereiche, aber auch plastische Darstellungen, wie z. B. eine begehbare Höhle, lebensechte Neandertalerfigurinen oder der Raum „ Sauerland-Panorama“, sorgen für ein besonderes Erlebnis. Inhaltlich zeigt die Dauerausstellung die Geschichte des Herzogtums Westfalen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Schwerpunkte sind die kurkölnische Zeit, der Übergang des Herzogtums an Hessen-Darmstadt, die Darstellung des Herzogtums nach dem Wiener Kongress 1815, aber auch der Nationalsozialismus im Sauerland und die Weimarer Republik.

Eröffnung

Die Eröffnung der Dauerausstellung im Landsberger Hof ist auf den Sommer 2018 terminiert. Da es eine Bauverzögerung gab, hat der Hochsauerlandkreis sich entschlossen, das Museums- und Kulturforum in zwei Teilabschnitten zu eröffnen. Das hat den Vorteil, dass die Dauerausstellung mit der Museumspädagogik schon früher wieder zugänglich ist. Der Bau der Sonderausstellungsfläche nimmt mehr Zeit in Anspruch. Eröffnungstermin für den Neubau ist der Sommer 2019.

Förderer

Das Projekt „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ wird mit knapp 6 Millionen Euro gefördert. Förderer sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der LWL, die Sparkasse in Westfalen-Lippe und der Förderverein des Sauerland-Museums. Nur mit der Unterstützung der Förderer ist das Projekt MuK umsetzbar.

Gestaltung

Die Dauerausstellung erscheint in einem modernen Design mit multimedialem Einsatz. Das Ausstellungsteam des Sauerland-Museums hat gemeinsam mit dem Münsteraner Büro „Dr. Ulrich Hermanns Ausstellung Medien Transfer GmbH“ ein Konzept erarbeitet, das allen Ansprüchen gerecht wird. Die Museumsleitung hat die Inhalte der Ausstellung festgelegt, Dr. Hermanns eine Form der Präsentation und eine räumliche Gestaltung entwickelt. Monat um Monat haben Museum und Gestaltungsbüro zusammen geplant, Ideen entworfen und verworfen, bis die räumliche Konzeption schließlich abgeschlossen werden konnte.

Hochsauerlandkreis

Träger des Museums ist der Hochsauerlandkreis. Zum HSK gehören 12 Gemeinden und Städte. In seiner heutigen Form besteht der Kreis seit der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975. Vorher war die Region, die von der Ruhr und Lenne durchflossen wird, in die Kreise Arnsberg, Meschede und Brilon unterteilt. Wir sprechen heute von den Altkreisen. Der Hochsauerlandkreis ist bekannt für seinen Tourismus: Ski, Wandern, Biken, Wassersport u. v. m. Er ist aber auch die stärkste Wirtschaftsregion in Südwestfalen. Aktuell leben im HSK ca. 264.000 Menschen.

Im Fokus

Das Sauerland-Museum steht im Fokus der Öffentlichkeit. Durch die lange Schließungszeit bzw. die Bauverzögerung ist das Museum in aller Munde. Dies ist ein Ansporn für uns, alle Erwartungen zu erfüllen. Das bedeutet, attraktive, publikumsintensive Sonderausstellungen, eine moderne Dauerausstellung, spannende museumspädagogische Aktionen, eine hohe Aufenthaltsqualität im Außenbereich mit Museumshof und Café und last but not least interessante Veranstaltungen. Kurz: ein Kulturzentrum für alle Generationen.

Jugendliche

Jungendliche gehen nicht ins Museum. FALSCH! Das Museum bietet eine Plattform, auf der Jugendliche sich kreativ ausprobieren können. Das hat bereits die letzte Sonderausstellung über Anne Frank gezeigt. Hier wurden Peerguides eingesetzt, das heißt Jugendliche führten Jugendliche durch die Ausstellung. An dieses erfolgreiche Konzept werden wir auch in Zukunft anknüpfen und Jugendlichen eine „Bühne“ bieten. Wir freuen uns auf Euch!

Kurkölnisch

Graf Gottfried der IV. war der letzte Graf von Arnsberg. Da er keine Erben hatte, verkaufte er die Grafschaft an den Kurfürsten und Erzbischof von Köln. Durch diesen Erwerb entwickelten die Erzbischöfe ein geschlossenes Territorium aus zunächst verstreuten Gebieten und festigten ihre Herrschaft. Bis 1803 gehörte das Herzogtum Westfalen zum Erzstift Köln. Im Volksmund wird es auch „kurkölnisches Sauerland“ genannt. Mit der kurkölnischen Zeit begann in Arnsberg eine Ära voller Glanz und Prunk. Die Kurfürsten bauten das zerstörte Schloss auf dem ehemaligen Adlerberg wieder auf und errichten ein zweites kleines Palais, ein Liebesschloss. In diesem Palais ist heute das Museum untergebracht.

MuK

Der Um- und Ausbau des Sauerland-Museums zum „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ (kurz MuK) ist ein Regionale-Projekt. Nachdem das Projekt in den Jahren 2009/2010 den 1. und 2. Stern der Regionale 2013 erhielt, wurde ein europaweiter Architektenwettbewerb durchgeführt. Gewinner dieses Wettbewerbes war das Leipziger Büro „schulz & schulz architekten GmbH“. 2012 entschied eine Vergabekommission entschieden, dass der 2. Preisträger des Architektenwettbewerbes, das Büro „Bez + Kock Generalplaner GmbH“ aus Stuttgart, den Auftrag erhalten sollte. 2013 gab der Regionalausschuss mit dem 3. Stern endgültig „Grünes Licht“. Insgesamt werden 11,5 Millionen Euro in den neuen Gebäudekomplex an der Ruhrstraße und die Modernisierung der bestehenden Museumsräume investiert.

Nähkästchen

Aus dem Nähkästchen geplaudert: Bei uns geht es manchmal ganz schön hektisch zu. Architekt, Ausstellungsgestalter, Lichtplaner, Baustellenleiter, alle kommen im „Blauen Haus“ zusammen, berichten über die nächsten Arbeitsschritte, aber auch über auftretende Probleme. Das Team des Sauerland-Museums versucht alles zu koordinieren. Ein hoher logistischer Anspruch! Und nicht immer läuft alles perfekt. Umdenken ist gefragt. Spontan sein und flexibel. Die Termine müssen eingehalten werden. Dabei darf die Maxime „Höchste Ansprüche an das Projekt“ nicht gefährdet werden.  Da fliegen auch schon mal die Fetzen. Sei’s drum. Mit einem Augenzwinkern und einem freundlichen Lächeln lässt sich manch eine Woge glätten.

Originale

Originale haben im Museum immer Vorrang. Fehlt ein Original, so kann man versuchen, es von einem anderen Museum zu leihen, z. B. als Dauerleihgabe. Ist das nicht möglich, kann man das damit verbundene Thema trotzdem präsentieren, etwa mit Hilfe von Repliken oder Medienstationen. In eine Medienstation können Bilder von Originalen mit den dazu gehörenden Erläuterungen eingefügt werden. Mediale Animationen steigern durchaus die Attraktivität einer Ausstellung.

Pädagogik

Die Museumspädagogik ist seit vielen Jahren sehr erfolgreich. An diesen Erfolg werden wir anknüpfen und versuchen, uns weiter zu steigern. Wir nehmen die Kindergeburtstage, museumspädagogischen Programme für Schulen und Kinderaktionen wieder auf und erweitern sie um neue kreative Ideen. Für Kinder besonders attraktiv sind die Erlebnisbereiche Steinzeit und Ritterzeit mit interaktiven Stationen, einer begehbaren Höhle und vielem mehr.

Skulpturenweg

Eine Anforderung an die Planer des neuen Museums bestand darin, die Englische Promenade zu erhalten. Die Englische Promenade verbindet die Altstadt über einen kleinen Fußweg mit der Neustadt. Sie führt bis hinunter an die Ruhr. Angelegt hat die Englische Promenade der Kurfürst Maximilian Friedrich. Zur Verschönerung der Stadt ließ er den Brunnen am Alten Markt bauen und einen englischen Garten mit einer Promenade anlegen. Die Promenade verläuft unterhalb des Landsberger Hofes und wird künftig als Skulpturenweg vom Museumskomplex umschlossen. Die Skulpturen standen vor dem Umbau im Museumshof.

Sonderausstellungen

Sobald der Erweiterungsbau fertig gestellt ist, startet das Sauerland-Museum mit Sonderausstellungen. Das wird voraussichtlich 2019 sein. Neben der Dauerausstellung sind die Sonderausstellungen das zweite Standbein. Geplant sind in erster Linie kulturhistorische Ausstellungen, aber auch Kunstausstellungen. Zum Auftakt wird eine August Macke-Ausstellung gezeigt. August Macke wurde in Meschede geboren und hatte sauerländische Wurzeln. Weitere Sonderausstellungen werden in Kürze geplant.

Unterstadt

Das Museum steht auf einem Teilstück der Stadtmauer in der historischen Arnsberger Unterstadt. Die Unterstadt entstand schon vor 1200 unterhalb der Burg. Hier siedelten sich damals die ersten Familien an. Die Oberstadt erstreckte sich bis zum Glockenturm. Sie war mit Türmen und Toren stark befestigt. Doch schon bald machte das rasche Anwachsen der Bevölkerung eine Erweiterung nötig. So entstand um 1240 die Unterstadt, die sich bis zur ehemaligen Klosterpforte (heute Lindenberg) erstreckte.

Veranstaltungen

Während der Schließung des Museums finden im „Blauen Haus“ direkt neben dem Landsberger Hof kleine Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Mit seinem „Blauen Saal“ bietet das Gebäude eine Bühne für Kleinkünstler. Ob Theater, Lesungen, Konzerte, Vorträge, die Veranstaltungen haben schon nach kürzester Zeit ein festes Publikum gefunden. Das kleine „Zimmertheater“ schließt eine Lücke in der Kulturstadt Arnsberg und wird auch zukünftig Teil des Kulturforums sein.

Ziel

Der Weg ist das Ziel! Für uns nicht. Das Ziel ist die Eröffnung. Um diese termingerecht einzuhalten, arbeitet ein großes Team von Bauarbeitern, Monteuren, Maschinenführern, Planern, Konstrukteuren und vielen anderen am Projekt. Einen ersten Teil der Wegstrecke haben wir zurück gelegt. Im Rohbau Landsberger Hof geht es wetterunabhängig vorwärts. An der Baustelle Ruhrstraße wird in Kürze die Baugrube ausgehoben. Dann wächst der Neubau Monat um Monat und das Ziel kommt in greifbare Nähe.

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