Kinder erleben die Steinzeit hautnah

In dieser Woche war der Archäologe Rudolf Walter bei uns im Haus. In seinem Gepäck hatte er ein Steinzeitzelt, das für kurze Zeit ein wenig Flair auf die Baustelle zauberte und einen kleinen Vorgeschmack auf den neuen museumpädagogischen Raum bot.

Damit die Kinder bald wieder ihre Geburtstage im Museum feiern und die Schulklassen an museumspädagogischen Aktionen teilnehmen können, planen wir zurzeit die Einrichtung des pädagogischen Raumes. Dabei muss vieles bedacht werden. Die Kinder brauchen Ablagemöglichkeiten für ihre Tornister und Jacken, sie benötigen Hocker und Tische zum Werkeln, aber auch eine freie Fläche auf dem Holzfußboden, denn manchmal ist es am Gemütlichsten, wenn man in einer kleinen Runde auf dem Boden sitzt. Und der Museumspädagoge? Er benötigt Staufläche für Arbeitsmaterialien, Schränke und Kisten für Verkleidungen u. v. m. Funktional soll die pädagogische Werkstatt sein, aber nicht nur, denn die jungen Besucher sollen direkt in einen atmosphärischen Erlebnisbereich eintauchen können. Deshalb wird der Raum kreativ gestaltet, z. B. durch ein Steinzeitzelt und Wandmalereien.

Für die Herstellung eines authentischen Zeltes konnten wir den Erlebnispädagogen und Archäologen Rudolf Walter gewinnen. Seine Arbeiten sieht man im Rheinischen Landesmuseum Bonn, im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim und im Höhlenschauland Giengen. Für uns rekonstruiert er ein eiszeitliches Zelt. Dabei verwendet er genau solche Materialien, die auch den Menschen der Eiszeit zur Verfügung standen. Birkenstämme bilden das Gerüst des Zeltes. Die Wände bestehen aus Rinderfellen und Pferdeleder. Damit alles ganz originalgetreu ist, werden die großen Lederstücke mit Darmfäden verbunden. Lohgegerbte Lederriemen und Weidenrinden halten die Zweige zusammen.

In dem Zelt können die Kinder das Leben unserer Vorfahren nachempfinden und ein wenig in die Welt der Nomaden eintauchen. Es schafft aber auch eine schöne Verbindung zur Ausstellung. Denn die Nomaden lebten nicht nur in Zelten, sondern auch in Höhleneingängen. Und eine Höhle rekonstruieren wir in der Steinzeitabteilung. So können die Kinder nachempfinden, wie es sich in einem Zelt lebte und wie es gewesen sein mag, den Eingang einer Höhle zu bewohnen.

Hier sind die Zweige provisorisch zusammengebunden.

Für das Zelt verwendet Rudolf Walter verschiedene Felle …

… und Häute.

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