In Münster, Soest und Arnsberg viel los

Es war wie ein Déjà-vu, all die farbintensiven ausdrucksstarken Gemälde von August Macke in Münster zu sehen. Noch vor zwei Jahren waren sie in Arnsberg ausgestellt. Nun zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur sie in einem ganz neuen Ausstellungskontext: den Sonnigen Weg, die Zwei Mädchen am Brunnen, die Farbigen Karos, die Landschaft bei Hammamet und viele mehr. Die Porträts von August und Elisabeth Macke in Münster noch einmal ganz neu zu entdecken, war schon fast emotional. Zweifellos das Highlight für mich persönlich waren die Blicke in die sehr privaten Skizzenbücher des Künstlers. Da war der Blick mit dem der Künstler seine Frau Elisabeth gesehen und porträtiert hat. Laut Elisabeths Aussage haben ihn all die anderen weiblichen Modelle, die nicht wussten sich zu positionieren, gelangweilt, weshalb er sie, Elisabeth,  200-mal gemalt habe. Und das schönste Geständnis Elisabeths am Ende des Rundgangs, sie habe sich selbst mit dem Pinsel in zwei Werken ihres Gatten verewigt, hat vielen Besuchern ein Schmunzeln entlockt. Noch bis Sonntag kann man die fantastische Schau besuchen.

Dann startet im Museum Wilhelm Morgner in Soest direkt eine neue spannende Ausstellung um den expressionistischen Künstler Wilhelm Morgner. „Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit“ konzentriert sich bis zum 28. November auf den Soester Künstler und die regionale Kunstavangarde. Das Museum Peter August Böckstiegel in Werther präsentiert bis zum 26. Dezember das frühe Werk Böckstiegels. Und im Westen ist noch weit mehr los. Denn auch wir stehen mit großer Kunst in den Startlöchern. In genau 16 Tagen eröffnen wir im Sauerland-Museum die „Facetten des rheinisch-westfälischen Expressionismus“. Expressionismus ist das Thema zurzeit. Der Westen des Deutsches Reiches bietet zwischen 1908 und 1928 einen Nährboden für moderne Bestrebungen. Die Künstler reagieren auf  Industurialisierung und Veränderung der Städte. Sie malen ihre Visionen auf Leinwände und Papier, probieren sich aus in der Architektur, in Bühnenkonzepten und der Literatur. All diese Facetten werden wir zeigen. Dabei bekommen bekannte wie unbekannte Künstler Raum. Gerade werden die Werke angeliefert und wir selbst sehen zum Teil zum ersten Mal live, was lange nur digital vorlag. Also, es bleibt spannend. Auch für uns.

Beitragsbild: Eintrittskarte zur Austellung „August und Elisabeth Macke – Der Maler und die Managerin“, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster

Schreibe einen Kommentar