Dietrich von Landsberg – Die rechte Hand des Kurfürsten

Der höchste Beamte im Land. Die rechte Hand des Kurfürsten. Offizier, Diplomat, Spitzenfunktionär. Dietrich von Landsberg ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Herzogtums Westfalen. Grund genug nachzufragen, wer dieser Dietrich von Landsberg war und was ihn zu solch einer historischen Berühmtheit machte. Schließlich ist das Museumsgebäude nach ihm benannt und ein direkt neben dem Museum liegendes Hotel heißt ebenso: Landsberger Hof.

Dietrich Freiherr von Landsberg lebte von 1618 bis 1683. Zu Ruhm gelangte er als Landdrost unter dem Kurfürsten Maximilian Heinrich von Bayern. Der Landdrost war der Vertreter des Kurfürsten im Herzogtum Westfalen und damit der höchste Beamte im Land. Wie alle anderen Beamten musste er ein landeingesessener Katholik sein und der Ritterkurie angehören, das heißt, er war ein adeliger Großgrundbesitzer. Kraft seines Amtes führte der Landdrost den Vorsitz der Ritterkurie und war Leiter der westfälischen Landständeversammlung – die rechte Hand des Kurfürsten.

Die Landstände setzten sich zusammen aus der Ritter- und Städtekurie (Bürgermeister). Sie legten die Finanzen fest, die dem Kurfürsten zur Verfügung standen, und hatten die Verantwortung, die Macht des Kurfürsten ein wenig zu schmälern. Somit war dem Kurfürsten stets daran gelegen, die Landstände milde zu stimmen. Um Einfluss auf die Entscheidung der Kurie zu nehmen, zeigte der Kurfürst sich bei der Versammlung gerne großzügig. Er spendierte Bier, Wein und erlesene Speisen und ließ die Versammlungen zu wahren Gelagen werden. Im Januar 1667 lud Dietrich von Landsberg zum Landtag nach Arnsberg ein. Während der Tagung stiftete Maximilian Heinrich den Landständen einen prunkvollen Pokal. Es entwickelte sich bald zu einem Ritual, dass stets zu Beginn des Landtags ein Willkommensschluck aus dem prunkvollen Pokal genommen wurde.

Auf dem Bild trägt Dietrich von Landsberg einen ritterlichen Harnisch. Der Kommandostab und die Schärpe verweisen auf seine Stellung als Offizier der kurfürstlich-kölnischen Truppen. Im Hintergrund ist ein Kriegsgefecht zu sehen. Das ist ein Gefecht in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges.

Dietrich von Landsberg ist als Landdrost eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Herzogtums Westfalen. Als Auszeichnung für seine hohen Verdienste schenkten die Landstände ihm das schmucke Palais auf der Arnsberger Stadtmauer. Seit dem trägt das Gebäude den Namen „Landsberger Hof“. Bis zum Jahr 1921 war es im Besitz der Familie Landsberg. Danach ging das kleine Schloss erst in das Eigentum der Stadt, 20 Jahre später an den damaligen Kreis Arnsberg über.

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