Das erwartet Sie 2022!

Im Jahr 2022 geht es weiter mit einer großen Ausstellung über die Hexenverfolgungen in Westfalen. Wer nicht so lange warten möchte, der kann sich – sobald das Museum wieder geöffnet hat – über eine der zentralen Figuren in unserer Dauerausstellung informieren.

Ferdinand von Bayern wurde 1612 zum Kurfürsten von Köln und damit auch Herrscher über das Herzogtum Westfalen. Hexen seien real, davon war Ferdinand, wie viele seiner Zeitgenossen, überzeugt. Ihr bösartiges und gotteslästerliches Treiben sei verantwortlich für die vielen Katastrophen, die sich in seiner Epoche ereigneten. So schrieb Ferdinand bereits 1607 eine Hexenprozessordnung. Für ein so schweres Verbrechen wie Hexerei seien außergewöhnliche Maßnahmen der Strafverfolgung zulässig. Die fanatischen Hexenkommissare konnten mit diesem Rückhalt durch die Obrigkeit in Westfalen Beschuldigte viel leichter der Folter unterziehen und Geständnisse erpressen. Jedoch war ein Geständnis erst der Anfang, denn nach diesem wollten die Hexenrichter von der ihrer Ansicht nach überführten Hexe weitere Namen verdächtiger Personen wissen. So wurden ganze Verfolgungswellen ausgelöst. Ferdinand war über das Vorgehen unterrichtet und forderte immer wieder harte Maßnahmen gegen die Hexen. Daher trägt er in unserer Dauerausstellung den Titel „Hexenjäger“.

Das Herzogtum Westfalen entwickelte sich unter Ferdinand zu einer der stärksten von der Hexenverfolgung betroffenen Regionen in ganz Europa. Allein im Amt Balve wurden innerhalb von zwei Jahren etwa 300 Menschen hingerichtet. Ferdinand sah sich bis zu seinem Tod 1650 in seiner Residenz Arnsberg als frommen Mann, der mit der Hexenverfolgung ein gottgefälliges Werk vollbringe.

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